Untrennbar mit Glückstadt verbunden ist die Geschichte des Walfangs. Von der Mitte des 17. bis zum 19. Jahrhundert war Glückstadt neben Altona der bedeutendste Hafen für die sog. Grönlandfahrer. Zu sehen sind nicht nur die wettergegerbten Konterfeis der Walfänger, sondern auch viele kuriose Handarbeiten, die von der Besatzung auf den langen Fahrten in die Fanggebiete angefertigt wurden: Das Spektrum reicht von der Häkeldecke bis zum kunstvoll geschnitzten Schuhleisten, von zierlichen Pfeifenstopfern aus Walknochen bis zu Bürsten aus Menschenhaar. Diese Arbeiten passen so gar nicht in das Klischee des rauhen Walfängers und erlauben neue Einblicke in scheinbar Bekanntes.
Wanda Oesau Besondere Verdienste um den Walfang und seine Erforschung erwarb sich die Glückstädterin Wanda Oesau, die 1937 mit „Schleswig-Holsteins Grönlandfahrt auf Walfischfang und Robbenschlag“ ein Standardwerk schrieb.
Wanda Oesau, (geb. 1893 und gest.1966 in Glückstadt) stammte väterlicherseits aus einer Walfahrerfamilie. Parallel zu ihrem Beruf als Lehrerin an der Glückstädter Volksschule forschte und sammelte sie Material zum Walfang. Für ihre Verdienste um die Forschung wurde sie 1957 mit dem Bundesverdienstkreuz, und 1958 mit der Kieler Universitätsmedaille ausgezeichnet.
Im Detlefsen-Museum befindet sich ihr Nachlaß; ein grossteil der Objekte des Raums „Walfang“ stammt aus Wanda Oesaus Besitz.