Glückstadt, eine Stadt mit 400-jähriger Geschichte, wurde 1614 als strategischer Brückenkopf vom dänischen König gegründet. Die Stadt wuchs rasch, übertraf andere in Schleswig-Holstein an Einwohnern und Bedeutung und widerstand während des Dreißigjährigen Krieges erfolgreich der Belagerung. Als Zentrum dänischer Aktivitäten wurde Glückstadt zur Residenzstadt des Königs. Trotz Kriegsunterbrechungen verblieb die Stadt bis zur Schleifung der Befestigungsanlagen 1814 – 1816. In ihrer Blütezeit im 17. Jahrhundert war Glückstadt auch ein internationaler Hafen- und Handelsplatz, geprägt von portugiesischen Juden und reformierten Holländern. Militär und Regierung hinterließen einen starken Einfluss, als der Handel gegen Ende des Jahrhunderts abnahm. Entdecken Sie die faszinierende Geschichte von Glückstadt – von der Gründung bis zur einflussreichen Rolle als Garnison, Festung und Residenzstadt.
In dem folgenden Zeitstrahl werden die vergangenen Jahrhunderte näher betrachtet.
Im 17. Jahrhundert war Glückstadt von einer bemerkenswerten Blütezeit geprägt. Die Stadt entwickelte sich zu einem bedeutenden internationalen Hafen- und Handelsplatz. Dieser Aufschwung war vor allem auf zwei Bevölkerungsgruppen zurückzuführen: den portugiesischen Juden und den reformierten Holländern. Diese Gruppen, aus religiösen und politischen Gründen aus ihren Heimatländern vertrieben, brachten Kapital, Schiffe und weltweite Geschäftsbeziehungen mit sich.
Im 18. Jahrhundert verlor Glückstadt allmählich seine einstige strategische Bedeutung als Festungsstadt. Dennoch war das Leben der Einwohner stark von der Militärpräsenz geprägt. Die Garnison des dänischen Königs und das damit verbundene wirtschaftliche Umfeld prägten das Leben der Einwohner, die überwiegend als Herbergierer, Handwerker, Händler und Fährschiffer arbeiteten. Obwohl die Festung ihren militärischen Wert verlor, blieb Glückstadt aufgrund der administrativen Funktionen bedeutend und Sitz der Regierungsbehörden für Schleswig und Holstein.
Im 19. Jahrhundert war Glückstadt stärker von militärischen und administrativen Strukturen als von wirtschaftlichem Wachstum geprägt. Die Konkurrenz mit Hamburg und Altona führte zu einem Niedergang als Hafen- und Handelsstadt. Durch den Anschluss an die Eisenbahn im Jahr 1845 gab es jedoch einen Modernisierungsschub. Die Industrialisierung verlief langsam, oft gestützt durch die Arbeitskraft von Gefängnisinsassen, was zu begrenztem Bevölkerungswachstum führte. Das 19. Jahrhundert brachte Glückstadt zudem militärische Konflikte und eine Verwaltungsumstellung, während einige neue Bauprojekte das Stadtbild modernisierten.
Im 20. Jahrhundert erlebte Glückstadt mehrere wirtschaftliche, soziale und infrastrukturelle Entwicklungen. Die Glückstädter Heringsfischerei prägte die lokale Tradition des Matjesherings, die heute noch besteht, bis sie 1976 den Betrieb einstellte. In den 1920er Jahren wurde das Eisenbahnausbesserungswerk stark erweitert, jedoch später stillgelegt. Glückstadt blieb als Marinestandort bedeutend; nach der Wiederaufrüstung der Bundesrepublik 1956 zog die Bundesmarine erneut ein. Die Stadt verzeichnete auch erhebliche bauliche Erweiterungen und den Bau eines Schutzdeiches nach der Sturmflut 1962. Die historischen Bauten und der einzigartige Grundriss von Glückstadt wurden unter Denkmalschutz gestellt und restauriert, was den Ort zu einer touristischen Attraktion machte.
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