Bereits im 18. Jahrhundert war der wirtschaftliche Höhepunkt Glückstadts erreicht, und es zeigte sich, dass die Konkurrenz Hamburgs und Altonas zu stark war. Entscheidend war hierbei, dass die Schifffahrt durch die heute vor der Stadt in der Elbe liegende Sandbank behindert wurde und das tiefe Fahrwasser westlich der Sandbank in Richtung Hamburg erhalten blieb. Insgesamt war die Entwicklung Glückstadts deutlicher von Militär und Regierung geprägt als von Gewerbe und Handel. 1845 begann mit dem Anschluss an die Eisenbahn eine neue Zeit. In der Hochindustrialisierungsphase siedelten sich mehrere Großbetriebe an, die allerdings auf die Arbeitskraft der Häftlinge in den Strafanstalten zurückgriffen. Daher gab es kaum offene Stellen für Arbeiter, nennenswerter Bevölkerungszuwachs blieb aus und für Wohnungsbau in größerem Umfang gab es keinen Bedarf.So hat die Industrialisierung in Glückstadt ohne Urbanisierung stattgefunden.
Nach Angriff der Engländer auf Kopenhagen Verlegung einer Kanonenboot-Flottille nach Glückstadt.
Umwandlung der Holsteinischen Regierungskanzlei in Glückstadt zum Holsteinischen Obergericht.
Engländer bombardieren Kopenhagen, Wegnahme der dänischen Kriegsflotte, Kriegserklärung Dänemarks an England durch das Obergericht in Glückstadt als höchster intakter dänischer Behörde nach dem englischen Überfall, Bündnis Dänemarks mit Napoleon.
Kanonenbootkrieg der in Glückstadt stationierten Flottille gegen die Engländer auf der Unterelbe und im Elbmündungsbereich, besonders erfolgreich die Leutnants Halling und Klaumann als Kommendanten und Divisionsführer.
Dezember/Januar Belagerung und Beschießung der Festung Glückstadt durch Schweden, Russen, Preußen, Hannoveraner, Engländer (Raketeneinsatz durch die Engländer: Congravesche Stockraketen, von den Glückstädtern "Steertpoggen" = Kaulquappen genannt).
5.1. Kapitulation der Festung Glückstadt, dänische Besatzung rückt ab, Besetzung durch die Verbündeten.
24.8. "Allg. Schulordnung f d. Herzogtümer Schleswig und Holstein.": Trennung der Stadtschule in Gelehrtenschule und Bürgerschule.
Demolierung der Festungswerke und Schaffung der Grünanlagen auf dem ehemaligen Glacis.
Einrichtung des ehemaligen Gießhauses als neues Zuchthaus, auch als 2. Abteilung bezeichnet (1.Abt. Rethövel).
Gelehrtenschule am Kirchplatz erbaut. Einrichtung der Straßenbeleuchtung mit Tranlampen.
4./5. Schwere Sturmflut 5,25 m über NN, Grundbruch des Deiches auf dem Rethövel rechts neben dem Zuchthaus, zwei Häuser weggerissen, 24 Tote, Grönlandfahrer "Frau Anna" und drei kleinere Fahrzeuge bis ans Schwarzwasser geschleudert, Sturmflutmarke am Eckhaus Hafen/Fleth.
Kastell auf der Südermole abgebrochen.
20.7. Eröffnung der "Glückstadt-Elmshorner Eisenbahn", dritte Eisenbahn Schleswig-Holsteins, Anschluß an "Christian VIII. Ostseebahn" von Altona nach Kiel, dadurch Verbindung der drei wichtigsten Städte Holsteins. Erster Bahnhof am Rhin, jetzt Betriebsgelände der Glückstädter Reinigungswerke.
Kopf der Nordermole als hölzerner Pfahlbau mit Eisabweisern und kleiner Leuchtturm errichtet.
24.3. Glückstadt schließt sich der Schleswig-Holsteinischen Erhebung an: Postmeister Oberstleutnant a.D. Fabricius hält vom Rathausbalkon eine Rede an die Glückstädter Bevölkerung, Gelehrtenschüler malen den Soldaten der Hauptwache am Markt blaue Mittelpunkte in die weiß-roten dänischen Kokarden, das 17. Infanterie-Bataillon (bei der Heeresreform 1842 aus dem Königin-Leib-Regiment gebildet) tritt im Exerzierhaus an und wird von Fabricius zum Übertritt zur Schleswig-Holsteinischen Armee bewegt, die Mehrzahl der Offiziere will sich nicht anschließen und reist ab nach Hamburg, das Bataillon marschiert ab nach Rendsburg und wird als 4. Infanteriebataillon in die Schleswig-Holsteinische Armee eingegliedert. In Glückstadt wird die Burgerbewaffnung neu organisiert. Es wird eine ähnlich wie die Armee nach preußischem Vorbild uniformierte Bürgerwehr gebildet, Hauptaufgabe: Bewachung der Zuchthäuser nach Abmarsch des Militärs. Nach Einrichtung einer Küstenbatterie auf dem Schirmdeich neben der Nordermole stellt die Bürgerwehr die Hälfte der Bedienungsmannschaften. Im Provianthaus wird nach dem Sieg der Schleswig-Holsteiner am 5.4.1849 bei Eckernförde ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet, in dem die gefangenen Besatzungen des vernichteten Linienschiffes "Christian VIII." und der eroberten Fregatte "Gefion" untergebracht werden.
Indienststellung des Kanonenbootes Nr. 7 der Schleswig-Holsteinischen Marine "Glückstadt", das hier auf der Schröderschen Werft gebaut worden ist.
Während des Krieges liegen hier öfter S.-H. Truppenteile im Quartier.
November Rückzug der Westsee-Division der S.-H. Flotte nach Glückstadt, dabei Untergang des Kanonenbootes Nr. 8 "Nübbel" mit der ganzen Besatzung (45 Mann) im Sturm. Die Einheiten der Westsee-Division sollen den Winter über in Glückstadt aufliegen. Es bleibt hier ein Wachkommando von 25 Matrosen der Schleswig-Holsteinischen Marine.
Die Schleswig-Holsteiner geben auf. Armee und Marine werden aufgelöst, das gesamte Material wird an Dänemark ausgeliefert. Allerdings wird der Raddampfer "Kiel" nach Glückstadt gebracht und hier an die Deutsche Reichsmarine (Admiral Brommy) übergeben. Die Glückstädter Bürgerwehr wird aufgelöst: Ende der Bürgerbewaffnung.
ab 6. Okober Straßenbeleuchtung mit "Röhrengas".
Glückstadt-Elmshorner Eisenbahn eröffnet Verlängerung nach Itzehoe, neuer Bahnhof "Anlagenpavillon".
Neubau der Gelehrtenschule durch H. G. Krüger.
Cholera-Epedemie: Vom 4. August bis 9. September 60 Tote in Glückstadt.
23.12. Abzug der Dänen aus Glückstadt, 1863, 25.12. Einzug hannoverscher Truppen zur Durchführung der Bundesexekution.
Gegen Jahresende Abzug der Bundestruppen, Übernahme der Verwaltung Holsteins durch die Österreicher (Schleswigs durch die Preußen) nach dem Sieg über die Dänen und Beendigung des Krieges mit dem Wiener Frieden vom 7. 12.. Glückstadt wird Garnison eines Bataillons des K.K. Infanterieregiments Nr 35 "Feldzeugmeister Franz Graf Khevenhüller-Metsch". Der österreichische Statthalter von Holstein Feldmarschalleutnant von Gablenz leitet durch Bewilligung der erforderlichen Mittel den Bau der großen Hafenschleuse und den Ausbau des Glückstädter Hafens ein. Dadurch hat er für eine wesentliche Verbesserung des Sturmflutschutzes vorgesorgt.
24.1. Nach dem Sieg der Preußen über die Österreicher 1866 werden die Herzogtümer Schleswig und Holstein in das Königreich Preußen einverleibt.
Glückstadt als preußische Garnison: Füsilierbataillon des 2. Schlesischen Grenadierregiments Nr. 11.
3.1. Das von den preußischen Füsilieren als Unterkunft genutzte Turmhaus abgebrannt. Christian IV. hatte es 1638 seiner Geliebten Wibeke Kruse geschenkt.
Neubau des Rathauses, die ursprüngliche Fassade wird nachgebildet.
Fertigstellung der Dockschleuse mit Sturmfluttor. Der Rhin wird durch den ehemaligen Festungsgraben umgeleitet, der Hafen jetzt unterteilt in den Binnenhafen als Dockhafen und den Außenhafen als Tidehafen.
Die Glückstadt-Elmshorner Eisenbahn ist etappenweise bis Tondern erweitert und heißt jetzt Schleswig-Holsteinische Marschbahn. Direktionssitz ist Glückstadt. Einrichtung des Wagenhauses als Korrektionsanstalt.
Ankauf des Wasmer-Palais für die Knabenschule.
Anbau der Mädchenschule.
Einweihung der Ausbesserungswerkstatt der Holsteinischen Marschbahn-Gesellschaft am Janssenweg.
Die Schleswig-Holsteinische Marschbahn-Gesellschaft eröffnet ihr neues Direktionsgebäude, Bohnstraße 16.
24.12. Eröffnung der zentralen Wasserversorgung: Elbwasser wird gefiltert und in den Wasserturm gepumpt, fließt von dort in die Wasserleitungen.
Knaben- und Mädchenschule unter Leitung des Rektors Johannes Hansen zusammengefaßt (Bürgerschule).
Gründung des Detlefsenmuseums.
Gründung der Glückstadter Heringsfischerei (Segellogger, Fang mit dem Treibnetz, Matjes).
Abbruch der baufälligen Synagoge.
Übernahme der bisher privaten Gasanstalt durch die Stadt.
Bau eines städtischen Schlachthauses, erforderlich, weil Glückstädter Schlachter die Passagierschiffe der HAPAG mit Frischfleisch versorgen.
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