Im 20. Jahrhundert erlebte Glückstadt bedeutende wirtschaftliche und strukturelle Veränderungen. Die Glückstädter Heringsfischerei, die bis 1976 Matjes produzierte, prägte die Stadt, ebenso wie die traditionsreichen Matjeswochen seit 1968. Das Eisenbahnausbesserungswerk, das in den 1920er Jahren erweitert wurde, wurde schließlich stillgelegt. Die Stadt war während des Zweiten Weltkriegs militärisch geprägt, mit einer Marineeinheit und Kriegsgefangenenlagern. Nach der großen Sturmflut 1962 wurden umfangreiche Deichverstärkungen vorgenommen, und durch diese Maßnahmen konnte Glückstadt neue Bauflächen erschließen. Die Altstadtsanierung machte die Stadt zu einem touristischen Kleinod, das heute vom maritimen Flair lebt.
Einrichtung eines selbstregistrierenden Pegels im Pegelturm auf der Südermole.
Untergang des Loggers SG 1 "Tümmler" mit 14 Mann Besatzung im Herbststurm.
Ansiedlung der Baumwollbleicherei Peter Temming (Lintersbleicherei, Papierfabrik).
Einrichtung der Stromversorgung.
Bei Ausbruch des 1.Weltkrieges bringen die Engländer die beiden Glückstädter Segellogger SG 2 "Stör" und SG 19 "Otter" auf. Die Besatzungen werden interniert, die beiden Logger durch Geschützfeuer versenkt.
Dampflogger "Glückstadt", SG 22, als Hilfskriegsschiff der Kaiserlichen Marine bei der Eroberung der Insel Ösel durch Minentreffer vernichtet.
Neuer Leuchtturm auf der Nordermole.
Segellogger SG 21 "Stint" im August mit 15 Mann Besatzung untergegangen, wahrscheinlich auf eine Mine gelaufen.
Dampflogger "Glückstadt II", SG 126, Ersatz für die im Krieg verlorengegangene "Glückstadt", am 12. Oktober auf der Heimreise bei Trischen mit 17 Mann Besatzung durch Grundsee untergegangen.
Segellogger mit Hilfsmotor SG 14 "Hecht" durch Motorenexplosion ausgebrannt, Maschinist tödlich verunglückt.
Auflösung der Strafanstalten.
Einrichtung eines "Schutzhaftlagers" im Landesfürsorgeheim am Jungfernstieg durch den Landrat des Kreises Steinburg.
Neugründung der Heringsfischerei nach Konkurs (Motorlogger).
Kasernenbau am Neuendeich.
1.7. Glückstadt Marinegarnison: 2. Schiffsstammabteilung der Nordsee, später 14. SStA. rückt ein.
Ende der Versorgung mit Elbwasser durch Einrichtung des Wasserwerkes Krempermoor: Grundwasser wird durch etwa 14 km Rohrleitung nach Glückstadt gepumpt.
Zwei neue Leuchttürme: Glückstadt-Oberfeuer (30 m hoch) Am Neuendeich, Unterfeuer (15 m hoch) im Außendeich.
Zerstörung der hölzernen Nordermole durch Sturmflut im Herbst, Neubau aus Stahlspundwänden.
Neubau des 3. Glückstädter Bahnhofes fertig.
Im 2.Weltkrieg werden die Glückstädter Logger von der Kriegsmarine übernommen. Dampflogger "Traute", SG 1, als Artillerieschulschiff, die Motorlogger "Tiu" SG 2, "Donar" SG 3, "Balder" SG 4, "0din" SG 5, und "Frija" SG 6 als Minensucher in Norwegen, "Fro" SG 8 als Minensucher in Wilhelmshaven und "Heimdall" SG 7 als Lotsenversetzschiff. Kriegsverluste hat die Glückstädter Loggerflotte nicht zu beklagen. In der Landesarbeitsanstalt und in Baracken bei der Klaus-Groth-Straße werden Kriegsgefangenenlager eingerichtet. Bei einem Luftangriff fällt eine Sprengbombe auf Janssens Kälberweide. Splittereinschläge verursachen leichte Schäden am Mauerwerk des Amtsgerichts und des Richter-Wohnhauses. Durch einen Brandbombentreffer wird das Wohn- u. Wirtschaftsgebäude des Bauern Bumann, Stadtstraße vernichtet. Sonst keine Kriegsschäden im Stadtgebiet. Nach Großangriffen auf Hamburg, Kiel, Neumünster rücken Einheiten der Glückstädter Feuerwehren zur Hilfeleistung aus. Bei Kriegsbeginn wird die Bürgerschule an der Königstraße sofort als Marine-Reservelazarett eingerichtet. Die Schulklassen werden in allen möglichen über das ganze Stadtgebiet verteilten Räumen untergebracht z.B. im Evangelischen Vereinshaus, im Versammlungsraum der Neuapostolischen Kirche, in den Betriebsgemeinschaftsräumen der Heringsfischerei und des Reichsbahnausbesserungswerks, in der Gemüsebauschule, in den Berufsschulräumen im Brockdorff-Palais, in einigen Räumen des Gymnasiums. Als die Bauarbeiten beendet sind, wird dann während der Kriegszeit auch der Neubau des Marinelazaretts an der Grillchaussee in Betrieb genommen.
18. April: Richtfest des Marinelazaretts in der Engelbrechtschen Wildnis.
Die 14. Schiffsstammabteilung wird nach Breda in den Niederlanden verlegt. In Glückstadt zieht die 2. Marinelehrabteilung ein.
An der Bürgerschule wird ein Aufbauzug eingerichtet.
Glückstadt ist Bundesgrenzschutz-Standort.
Umwandlung des Aufbauzuges in eine Mittel-, später Realschule.
17.9. Einzug der Bundesmarine: 3. Schiffstammabteilung, ab 1960 3. Marine-Ausbildungsbataillon.
Realschule bezieht eigenes Schulhaus an der Carl-Legien-Straße.
16./17.Februar Große Sturmflut, 5,60 m über NN, umfangreiche Deichschäden, Glückstadt in großer Gefahr, verdienstvoller Einsatz der Bundesmarinegarnison bei der Sicherung besonders gefährdeter Deichstrecken und Schutzbauwerke.
Ausbau des vom ETSV "Fortuna" in den ehemaligen Klärbecken des Elbwasserwerkes eingerichteten Schwimmbades zum städtischen "Fortuna-Bad«.
Die seit 1953 an der Bürgerschule eingerichteten Hilfsschulklassen werden selbständige Sonderschule.
Neubau der Katholischen Kirche.
Bau der Grund- und Hauptschule Glückstadt-Nord: "König-Christian- Schule".
Vorverlegung des Neuendeiches, im neugewonnenen Koog entsteht der Stadtteil Glückstadt-Butendiek.
Erweiterung des Stadtgebietes Einzug der Detlefsenschule in ihren Neubau am Dänenkamp.
Bau des Stör-Sperrwerkes bei Ivenfleth. Die Sonderschule, neuerdings Förderschule, bezieht die neueren Gebäudeteile des ehemaligen Gymnasiums. Sie nimmt den Namen "Stadtschule" an.
3.1. Schwere Sturmflut, 5,90 m über NN. Wieder verdienstvoller Einsatz der Bundesmarinegarnison.
Glückstädter Heringsfischerei stellt ihren Betrieb ein. Probegrabungen des Landesamtes für Vor- und Frühgeschichte im Außendeich am Schleuer: Wiederentdeckung der Wüstung von Nygenstadt aufgrund einer Initiative der Hobby-Archäologin Frau Doris Meyn, Elmshorn.
Aufspülung des Außendeiches südlich von Glückstadt.
Der Fähranleger wird querab vom Sperforkenweg neu geschaffen.
Sanierung des von der Landesregierung anerkannten Stadtdenkmals Glückstadt, dabei Wiederherstellung des Marktfleths und Gestaltung des Marktplatzes.
Neugestaltung des Südermolenkopfes.
2.11. Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses auf dem ehemaligen Gerberhof hinter der einstigen Bastion Erbprinz.
25.3. Besuch des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum 375jährigen Stadtjubiläum.
Bau einer Kaianlage am Südufer des Außenhafens.
Sanierung des Brockdorff-Palais
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