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Zuckergefäß, 1790
Silber mit Glaseinsatz


BU Kaffeekanne, Großbreitenbacher Porzellan, Ende 18. Jahrhundert

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Wohnkultur, Exponate



Haargeflechte
Aus Menschenhaaren gefertigter Schmuck

Haargeflechte waren früher ein beliebter Schmuck, nicht nur der Frauen. Elastische Leibgürtel, Armbänder, Halsbänder, Kniebänder, Ringe, Broschen, etc. wurden aus komplizierten Haarflechtungen gefertigt und vor allem bei Friseuren der Kundschaft angeboten. Ebenso Uhrbänder, Bierzipfel und Studentenbänder, die von den Männern getragen wurden.

Die Kunst des Haarflechtens ist offenbar schon sehr alt, aber erst Ende des 18. Anfang des 19. Jahrhunderts kamen Schmuckstücke aus geflochtenen Haaren in Mode. Sie wurde hauptsächlich von Friseuren ausgeübt, doch gab es auch sogenannte Laienflechter, und hier wohl vor allem Frauen, die oftmals das Haar ihrer ganzen Familie zu einer kunstvollen Flechte vereinten. Die mehr an der kommerziellen Verwertung ihrer Künste interessierten Friseure stellten Musterbücher her, nach denen die Kundschaft den Flechtstil je nach gewünschtem Gegenstand aussuchen konnte. Diese Bücher, die entweder aus einer Anzahl von Zeichnungen für die entsprechenden Geflechte bestanden oder aus systematisch geordneten Proben, wurden natürlich auch für die Nachkommenschaft des Friseurs, zur Tradierung des Handwerks gebraucht.

Das hier gezeigte Musterbuch (Inv. Nr. 1223) ist offenbar ein handwerkskundliches Schulbuch gewesen. Seine Besitzerin , Hannelore Kramer aus Altona, hat es auf dem Frontispiz auf den 25. Juli 1824 datiert. Die einzelnen Flechtmuster, die mit Bändern auf die Seiten gebunden wurden, sind jeweils unter den Mustern näher nach ihrer Flechtart bezeichnet. Links neben den Mustern hat die Lehrerin oder der Lehrer, H. Lange, diese mit Bemerkungen wie "gut ohne Fehler" und "gut mit 1 Fehler" beurteilt. Insgesamt enthält dieses Buch 54 Haarflechtmuster auf 9 Seiten. Am Schluss der Arbeiten hat H. Lange auf Seite 9 folgende Bemerkung in altdeutscher Schrift gemacht

" Auch ist Hanchen (=Hannelore Kramer) vom ersten bis zum letzten Tag sehr gut in ihr Betragen gewesen."

Stammbücher und Kassetten mit Widmungsblättern
Stammbuch war ursprünglich die Bezeichnung für die Verwandtschaftsregister einzelner, meist adliger Familien. Bald nach seiner der Prägung im 17. Jahrhundert wird der Begriff ausgedehnt auf ein seit Mitte des 16. Jahrhunderts gebräuchliches Buch, in das sich Freunde und Bekannte eintragen.

Im 18. und besonders im 19. Jahrhundert werden diese Büchlein eine über den Kreis von Schülern und Studenten hinaus verbreitete Mode, auch ein Herzensbedürfnis, denn die Entfernungen waren schwer zu überwinden und mancher Nahestehende kam für Jahre aus den Augen. Diese Blätter waren Lebensbegleiter ihrer Besitzer, -das sieht man aus späteren Zusätzen, die das weitere Schicksal der Freunde - Beruf, Wohnort, Heirat oder Tod - vermerken. Es gab Sammlungen geeigneter Texte und gedruckter Vorlagen für die wenig geübten. Bestimmte Motive wie Anker, Lyra, Urne, Rosen und Vergissmeinnicht kehren immer wieder.


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