Home
  Das Museum
 
 
 
 
 
 
 
 
   
 
   
  Stadtverwaltung
  Tourist-Info
> Die Sammlung

Büste Christian IV. (1577-1648) König von Dänemark, Gründer von Glückstadt


Grundriss einer Polygonalen Radialstadt mit sechs Bastionen Georg Ginther Kröl, Tractatus geometricus et fortificationis, Arnheim, 1618


Die Festung Glückstadt, 1651 Karte von Caspar Danckwerths Newe Landes-beschreibung der zwey Herzogthümer Schleswig und Holstein, 1652


Glückstadt 1728 Kupferstich von F.B. Werner und J.Ch. Leopold

.
.
 
 
 

Glückstadt – Eine polygonale Radialstadt

Voraussetzung für die Gründung Glückstadts war die Eindeichung der nördlichen Königlichen, jetzt Blomeschen und der südlichen Gräflichen, jetzt Engelbrechtschen Wildnisse 1615/16. Die beiden Landesherren Christian IV., König von Dänemark und Herzog von Holstein und Ernst III., Graf von Schauenburg ließen von März bis August 1615 einen 7 km langen Deich von Ivenfleth bis an das Herrenfeld errichten. Auf dem bei Hochwasser stets überfluteten tiefliegenden Grasland der Flussmarschen lagerten sich Sinkstoffe ab. Daraus bildete sich der Fruchtbare Mutterboden, der sich zusammen mit dem günstigen Klima ideal für den Gemüseanbau eignet. Insgesamt waren 2.000 Schiebkarren (einrädrige Karren) für den Bau dieses Deiches notwendig.

Die Planstadt Glückstadt ist im gesamten deutschen Sprachraum das einzige Beispiel einer frühmodernen Radialstadt. Sie geht auf den Straßburger Festungsbauer Daniel Specklin, auch Speckle genannt, zurück. Dieser legte einer idealen Verteidigungsarchitektur die Kreisform zugrunde und entwickelte daraus die polygonale Radialstadt. Vom zentralen Marktplatz ausgehend führen gleich lange Radialstraßen zur Peripherie des zum Polygon (Vieleck) abgewandelten Kreises. Dort treffen sie abwechselnd auf die an den Ecken vorspringenden Bastionen und mitten auf die sie verbindenden Wallabschnitte (Kurtinen). Die Radialstraßen sind durch eine parallel zum Wall verlaufende Ringstraße miteinander verbunden.

Sehr wahrscheinlich war es der Stadtbaumeister Georg Ginther Kröl, der das Konzept Specklins in Glückstadt fortführte: Die Stadt wurde als Sechseck konzipiert. Zwei Eckbastionen im Südwesten sparte man aber aus. Von der südöstlichen Bastion (Erbprinz) zur nordwestlichen (Königin) durchteilt das 1621 angelegte Marktfleth die Anlage. Aufgrund der topographischen Gegebenheiten – das dem Fluss abgerungene Land war nur schwer zu bebauen – wurde jenseits des Flethverlaufs die Radialanlage in etwas abgewandelter Form wieder aufgenommen. Das zwischen Fleth und Reichenstraße entstandene Keilstück legt sich an das Hafenbecken und die Hafenzeile an. Hier entstand Das Neue Werk, die Neustadt.

Um 1644, als Glückstadt in voller Blüte stand, sind 550 Häuser mit 960 Haushalten und etwa 5.000 Einwohnern nachgewiesen. Glückstadt war innerhalb kürzester Zeit zur Lieblingsresidenz Christian IV. und zu einer der größten Städte des dänischen Reichs avanciert.



>> Die Belagerungen
>> Die Eindeichung der Wildnisse

 
   

 
Impressum | © Detlefsen Museum | Kontakt >>
Seitenanfang
webdesign walter worm