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Blick in die Döns


Die Hauptfassade des Wendtschen Hofes in Moordiek, 1. Hälfte 20. Jahrhundert


Anna und Claus Wendt, um 1920 Claus Wendt erwarb den Hof im Jahre 1919

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Die Döns (Bauernstube aus Moordiek) in der Störniederung

Der Hof der Familie Wendt wurde Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut. Es handelt sich um einen Haustyp, den man niederdeutsches Fachhallenhaus nennt. Charakteristisch für diesen Hoftyp ist die zentrale, das gesamte Gebäude durchlaufende Diele. Rechts und links davon befanden sich die Stallungen, im Vorderhaus die Wohnräume. Am Ende der Diele lag das Einfahrtstor die Grot Dör, nach vorne raus die zweiflüglige Haustür, die Vördör. Die Hofgröße betrug ursprünglich 45 ha (Hufnerstelle). Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Hofstelle jedoch parzellenweise verkauft. Im Jahre 1919 erwarb Claus Wendt (geb. 1892) das Bauernhaus zuzüglich 14,5 ha Acker- und Grasland für 20.000 Reichsmark. Der Tierbestand belief sich auf fünf Kühe und Jungvieh, zwei Pferde, Geflügel und Schweine. Angestellt waren eine Magd und ein Knecht.

Döns–die Wohnstube – stammt aus dem Wendtschen Hof und befand sich links vom Vordereingang. Obwohl die Bauern in der Störniederung aufgrund der weniger ertragreichen Mischböden nicht so wohlhabend waren wie ihre Nachbarn in der Kremper- und Wilstermarsch, ermöglichte die ansteigende Agrarkonjunktur um 1800 doch einen gewissen Lebensstandard. Davon zeugt die Döns aus der Störniederung, einer bislang kaum erforschten Kulturlandschaft. Es gibt hier zwar keine aufwendigen Schnitzereien und Ausmalungen wie andernorts, doch die Fliesenwand mit den biblischen Motiven, die feinen Messingbeschläge und die in die Wand eingelassene Uhr sind kunsthandwerklich von hoher Qualität. Ein wahres Prachtstück ist der Eckschapp, der Schrank in der Ecke. Mit seinen figürlichen Schnitzereien und architektonischen Zierelementen steht er im deutlichen Kontrast zu den schlichten Wandpaneelen. Hier findet sich das Datum 1794, das die Entstehungszeit der Döns um 1800 belegt.

In der Nacht vom 28. auf den 29. Januar 2002 zerstörte ein Sturm das gesamte Dach des Bauernhauses. Die Schäden an dem Gebäude waren so erheblich, dass man sich zum Abriß entschloß. Der Tochter des letzten Besitzers, Ingrid Wendt, ist es zu verdanken, dass die fast vollständig im Originalzustand erhaltene Döns aus Moordiek gerettet und in die Schausammlung des Detlefsen-Museums integriert werden konnte. Dank der großzügigen Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und zahlreicher privater Stiftungen steht die Döns aus Moordiek heute den Besuchern in ihrem Originalzustand (lediglich eine Fensterwand ist nicht mehr erhalten) zur Besichtigung offen.

 
   

 
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