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Stadtgouverneur Graf Christian Pentz (um 1600 - 1652)
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Der Bauherr, Christian Graf von Pentz

Christian Graf von Pentz wurde um 1600 in Neudorf bei Lütjenburg geboren und starb im September 1651 in Flensburg. Pentz war einer der höchsten Würdenträger Christian IV. und stammte aus einer der ältesten Adelsfamilien Mecklenburgs, die seit 1500 auch in Holstein begütert war. Er studierte in Rostock, Orléans und Padua und trat 1627 in den Dienst Christians IV.

Seit 1630 war er Gouverneur im vom König gegründeten Glückstadt, und 1639 wurde er zum Amtmann des Kreises Steinburg ernannt. Pentz' enge Verbindung zum König verstärkte sich noch, als er 1634 Sophie Elisabeth, eine Tochter des Königs aus der Ehe mit Kerstine Munk, heiratete. Vom Umfang und Anspruch seiner Aufgaben her glich Pentz' Stellung der eines Statthalters in den Herzogtümern. Daneben war er in politischer Mission ein wichtiger Unterhändler für Christian IV. und machte ausgedehnte Reisen, auch an den Wiener Hof. Kaiser Ferdinand III. war eine wichtige Instanz im Streit um Christian IV. Zollpolitik gegen Hamburg, das sich als freie Reichsstadt fühlte und sich daher im Streit mit Christian IV. an den Kaiser als Schiedsherrn wandte. Pentz sollte in Wien vor Ort diese Entwicklung beobachten und beeinflussen. Er blieb bis 1648 in seinen Ämtern, wurde dann aber von Christian IV. Sohn Friedrich III. als Gouverneur Glückstadts und Amtmann Steinburgs entlassen. Pentz' Sturz hatte sich langsam angekündigt: Schon in den vorhergehenden Jahren hatte es Phasen von schwerer Trunksucht gegeben. Wahrscheinlich zeigten sich um 1648 erste Anzeichen einer beginnenden geistigen Umnachtung, und 1651 starb er eingesperrt und geistesgestört.

Pentz war eine schillernde, vielseitige Persönlichkeit mit vielfältigen Begabungen. Zu seinem Niedergang beigetragen hat sicherlich auch seine unglückliche Ehe. Sophie Elisabeths Verhalten war so exaltiert, ihr Lebenswandel so verschwendungssüchtig, daß selbst ihr Vater Christian IV. dies tadelte. Hinzu kam, daß Pentz den beim Aufenthalt als Gesandter am Wiener Hof geschätzten Lebensstil auch in Glückstadt weiterführen wollte. Dieses Verhalten stieß auf vielfache Kritik und vergrößerte die Entfremdung zwischen dem Gouverneur und seinem König. Pentz' Werdegang, seine hohe Stellung und der anschließende tiefe Fall machen ihn zu einer ambivalenten Figur der Glückstädter Geschichte. Daher ist es sicherlich kein Zufall, daß sein Wohnhaus nicht seinen Namen trägt, sondern den einer Adelsfamilie, die hier erst 200 Jahre später wohnte.

Die an Höhen und Tiefen reiche Lebensgeschichte des Grafen Pentz, die vor allem auch sein persönliches Drama widerspiegelt, darf nicht von seinen Verdiensten um Glückstadt ablenken: So schuf er in der ihm anvertrauten neugegründeten Stadt eine funktionierende Infrastruktur, vor allem aber bewahrte er Glückstadt als Kommandant der Festung 1627/28 bei der Belagerung durch Wallensteins Truppen vor der Eroberung, die vermutlich das Ende der jungen Stadt bedeutet hätte.

 
   

 
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